29 Januar 2015

Die Steuern kommen - Der Steuerberater und der kreative Kopf





Jemand der sich kreativ selbständig gemacht hat, muss irgendwann einsehen, dass keine Steuern zu zahlen unter Umständen strafbar sein kann. Ha, ha.

Ich bin jemand, der sich an neue Herausforderung unter dem Motto leaning by doing heranwagt und so standen bis vor kurzem das Finanzamt und meine Steuern ganz oben auf der Liste der Dinge, mit denen ich mich dringend auseinandersetzen musste.
Jetzt, da ich kurz vor dem Abschluss stehe und überlege, mein Geschäft auf ein neues Level zu bringen, kommen viele Fragen auf mich zu: wie viel kostet mich meine Krankenkasse, was für Beiträge muss ich zahlen? Wie viele Steuern muss ich abdrücken? Wie viel muss ein Cover kosten, damit ich nach allen Abzügen auch noch was zwischen die Zähne kriege?

Nun bin ich in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen und das Geld fehlte oft an allen Ecken und Enden. Ich habe schnell gelernt, dass im Leben nur Wenig umsonst ist. Deswegen habe ich mich ein bisschen dagegen gesträubt, zum Steuerberater zu gehen und dort eventuell ein Vermögen für ein Gespräch unter vier Augen auszugeben.


Aber Cassy wäre nicht Cassy, wenn sie nicht kopfüber ins kalte Wasser springen würde – ohne Schwimmflügel.


Die erste Mail war keine zwei Stunden raus, da habe ich eine Einladung zu einem kostenlosen Beratungsgespräch bekommen.

Nachdem ich sehr nett in sein Büro gebeten und mir mehrfach was zu trinken angeboten wurde, eröffneten wir das Gespräch mit angenehmen Smalltalk über meine Arbeit (der kleine Schlaumeier hatte mich im Internet gesucht, und alles über mich in Erfahrung gebracht – aber mal ganz ehrlich, ich stalke meine Kunden auch ganz gerne. Facebook mein Freund und Helfer ;-) *klick, klick*.

Durch meine Recherche im Internet hatte ich bereits einige Fragen angehäuft und kannte mich ein bisschen mit dem Thema Steuern aus. Für alle, die jetzt noch mitlesen habe ich ein paar dieser Fragen beantwortet wieder mit nach Hause gebracht:

Welche Steuern fallen als Freiberufler an?
1) Einkommensteuer
Die Einkommensteuer fällt erst ab einem zu versteuerndem Einkommen von rd. € 8.000,00 an und steigt von 0,00% progressiv nach oben bis 42%.
Bei einem normalen Einkommen kann man fast immer mit einem Steuersatz von rd. 30% kalkulieren.

2) Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer
Der SolZ beträgt 5,5% von der Einkommensteuer.
Die Kirchensteuer beträgt 9% von der Einkommensteuer

3) Umsatzsteuer
Bei der Umsatzsteuer besteht die Möglichkeit bis zu einem Jahresumsatz von € 17.500,00 zum sog. Kleinunternehmer zu optieren. D.h., alle Rechnungen erfolgen ohne Umsatzsteuer. (Umsatzsteuer darf dann auch nicht in den Rechnungen ausgewiesen werden). Im Gegenzug ist aber dann kein Vorsteuerabzug möglich.
Was muss ich versteuern?
Mein Nettoeinkommen also alles abzüglich der Betriebsausgaben.
Eine Beispielrechnung. Stellen wir uns mal vor, ich mache 30.000 Euro brutto im Jahr. Das sind 2500 Euro im Monat. Von diesem Geld kann ich schon mal den Freibetrag für die Einkommensteuer abziehen also 8000€. Bleiben nur noch 22.000€. Dann habe ich noch monatliche Betriebsausgaben von ca. 500 Euro. Das machen jährliche Betriebsausgaben von rund 6000 Euro. Bleiben am Ende nur noch 16.000 Euro netto und diese und nur diese muss ich dann versteuern.
Wie viel Geld muss ich monatlich beiseitelegen, um die Steuern zahlen zu können?
Der Steuerberater hat mir gesagt, dass man sich monatlich von dem Nettoeinkommen 30% weglegen sollte, um auf der sicheren Seite zu sein. Von den 16.000 die wir ausgerechnet haben, wären das 4.800€ im Jahr also 400 € im Monat.
Was kann ich alles steuerlich absetzen?
(hier ist nur eine kleine Liste an Sachen, für die ich mich persönlich interessiert habe)

- Dienstreisen. Dabei muss man immer die Uhrzeiten aufschreiben, wann man das Haus verlässt und wann man wieder daheim ist. Und die Belege nicht vergessen!

- Kundenbewirtung. Wenn man ein Geschäftsessen hat, kann man das steuerlich auch absetzen, muss aber genau dokumentieren, für was das Geschäftsessen gedacht war.

Hinweis: in jedem Restaurant kann man einen sogenannten Bewirtungsbeleg anfordern, auf dem man alles eintragen kann. Dieser Beleg ist unterschriftspflichtig.

- Betriebsbedarf. Also alles, was ich für meine Arbeit dringen brauche wie z.B. den PC, Papier, Stifte usw. Dazu zählen aber auch Bücher, die man für seine Arbeit oder zur Recherche braucht.

- Kontogebühren.

- Die Steuererklärung. Ja! Wenn ich die von einem Steuerberater machen lasse, kann ich die Rechnung schön dazulegen und diese absetzen lassen.

Wie ihr seht, alles halb so schlimm ;-)

Ich hoffe, ich konnte einigen von Euch ein bisschen weiterhelfen ♥
~Cassy

~♥~
www.casandrakrammer.de
______________________________________________________________________

1 Kommentar

  1. Hey Cassy,
    danke für den Beitrag. Uff! Ich bin momentan noch nicht selbständig, aber habe es bald vor und da kommt ja doch einiges auf einen zu. Würdest du also einen Steuerberater empfehlen? (Bei allem an was ich sonst so denken muss, wäre es noch schlimmer, das auch noch alleine wuppen zu müssen.)

    AntwortenLöschen

Deine Meinung liegt mir am Herzen ♥ Wenn du Lust hast, kannst du mir ja ein Kommentar hinterlassen.

Momente

© HERZGEZEITEN • Bücher - Schreiben - Design. Made with love by The Dutch Lady Designs.